Vortrag Ministerialdirektor Gábor Gérnyi (3)
Vortrag Dr. Gerald Hühner (4)
Fotos: Gerhard Kimmerle (1,2,4) und József György Farkas (5)
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Dr. Gerald Hühner (Bonn/Gyönk):
Kleine Ökonomie interkultureller Bildung
- Anmerkungen zum "Gyönker Modell" -
(Redebeitrag zur Fachkonferenz des ungarischen Wirtschaftsministeriums am 29.April 2003 in Gyönk)
Meine Damen und Herren,
liebe Freunde!
Gyönk - wer in den letzten Jahren systematisch die Süddeutsche Zeitung oder etwa die Népszabadság las, für den ist der Name ein Begriff.
Gyönk - wer seit 1999 im Internet auf den Namen stößt oder danach sucht, der hat einen Begriff.
Einen Begriff von Gyönk haben u.a. auch Arpád Göncz, Ferenc Mádl, Joschka Fischer oder der deutsche Botschafter in Ungarn.
Warum ausgerechnet von - Gyönk?
Gyönk ist der Name für ein Modell. Für ein innovatives, singuläres und überaus erfolgreiches Modell interkulturellen, europäischen Lebens und Arbeitens. Dieses Modell ist keine spontane Reaktion auf das Ergebnis der internationalen PISA-Studie zum Leistungsvermögen von Schülern. Es ist kein kurzfristig "möbliertes" Projekt im Kontext der europäischen Integration. Dieses Modell ist bereits vor 7 Jahren hier initiiert, kontinuierlich entwickelt und ausgebaut worden. Es ist grenzüberschreitend in mehrfacher Hinsicht, umfasst die Bereiche Medien, Politik, Kultur und Wirtschaft. Es ist ein Modell, an dem sich interkulturelle Theorie und Praxis im Bildungswesen wird orientieren können, vielleicht sogar ein wenig messen lassen.
Eine solche Beschreibung, ein solches Fazit mag vollmundig klingen. Die Bilanzprüfung wartet schon. Wie also sieht die konkrete Bilanz aus? Wer hat hier investiert? Warum wurde investiert? Wie sehen die Erträge aus? Welche Perspektiven gibt es für die Zukunft?
1996 wurde das Projekt "Zeitung in der Schule" mit der Süddeutschen Zeitung hier eingeführt und etabliert. Ungarische Jugendliche recherchierten und schrieben seither für Leser der Süddeutschen Zeitung weltweit. Über Themen aus Ungarn und aus Deutschland. Über das Medium Zeitung entstand eine Brücke, ein Tor zum besseren Verständnis des eigenen Landes, Deutschlands und der Welt. Für deutsche Leser ergab sich die Möglichkeit, Klischee-Vorstellungen von Ungarn abzubauen, Kenntnisse zu erwerben oder zu erweitern. Was sich davon ausgehend zeigte ist:
- Schule, die nicht im traditionellen Sinne auf das Schulgebäude beschränkt bleibt, sondern Türen in die Praxis, sagen wir, in das Leben öffnet;
- Schule, die damit Kontakte zu Bereichen, zu Institutionen und Personen schafft, die Schülern traditioneller Schule nicht zugänglich sind;
- Schule, die den Gebrauch einer Fremdsprache - Deutsch - in authentischen Situationen alltäglich, selbstverständlich macht;
- Schule, die Arbeit in einem internationalen Team kontinuierlich ermöglicht;
- Schule, die Kommunikation, Eigenständigkeit, Teamfähigkeit und damit Problemlösungsstrategien und Orientierungsmöglichkeiten fördert;
- Schule, die damit auf das Leben in einer globalisierten Gesellschaft vorbereitet,
- Schule, die Schule machte, also ein Beispiel gab, an das von anderen angeschlossen wurde;
- kurz gesagt: Schule "aus dem ff": "Fit for future".
Denn es kamen weitere (Medien-)Projekte hinzu: 1999 eine eigene Internet-Seite zu dieser interkulturellen Arbeit: www.dasan.de/gyoenk
Ein Chatroom für den weltweiten Dialog in deutscher Sprache, heute der offizielle Chatroom der deutschen Zentralstelle für das Auslandsschulwesen.
Und im Jahr 2001 das Projekt "Jugend-Schule-Wirtschaft", ein erklärtes Projekt im Kontext europäischer Integration, an dem deutsche, polnische, tschechische und ungarische Schülergruppen teilnehmen. In Gyönk ist das ein Projekt mit der Népszabadság und der Süddeutschen Zeitung, an dessen erfolgreicher Etablierung in Ungarn das Gyönker Modell und sein Urheber nicht ganz unschuldig sind, schließlich wurde dieses Projekt in der Startphase hier koordiniert und hat im zweiten Jahr, dank der rührigen Tätigkeit des Projektredakteurs József György Farkas die dreifache Zahl an Teilnehmern in Ungarn gefunden; es wird im kommenden Jahr auch in der Slowakei und Slowenien eingeführt.
Zeugnisse dazu finden Sie in der Ausstellung an den Wänden hier im Saal sowie im Internet, zusätzlich ein paar Zahlen, Daten und Fakten:
Von 1996 bis April 2003 publizierten Gyönker Projektteilnehmer - Jugendliche der Klassenstufen 9 bis 12 - in deutschen und ungarischen Printmedien insgesamt: 110 Texte, 70 Fotos, 19 Zeichnungen/Karikaturen
Davon alleine in der Süddeutschen Zeitung (SZ), der größten meinungsbildenden Tageszeitung der BRD, die täglich weltweit gelesen wird: 75 Reportagen, Artikel, Interviews; 42 Fotos, 18 Zeichnungen/Karikaturen.
Themen waren dabei u.a. die Frankfurter Buchmesse 1999 mit dem Schwerpunkt Ungarn, die EXPO 2000, Politikerinterviews u.a. mit Arpád Göncz, Frenc Mádl, Joschka Fischer, Bálint Magyar, Anette Schavan, Interviews mit Schriftstellern wie Peter Esterhazy, György Konrad, György Dalos, Magda Szabó, mit Sportlern wie Szilveszter Csollányi, mit Popstars wie Akos, Porträts von Wirtschaftsunternehmen wie der SIEMENS AG und vieles mehr.
Zahlreiche redaktionelle Beiträge über die Gyönker Projektarbeit erschienen:
In der Süddeutschen Zeitung, dem Forum "Deutschland" der Bundesregierung, in der Budapester Zeitung, dem Neuen Pester Lloyd, dem Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, der Mittelbayerischen Zeitung, der Neuen Zeitung - Ungarndeutsches Wochenblatt, der Népszabadsàg, der Tolnai Népújsàg, der Schwäbischen Zeitung, dem Siemens-Magazin in Ungarn.
Im Internet ist die Arbeit dokumentiert unter: www.dasan.de/gyoenk.
Filmbeiträge über die Gyönker Projektarbeit erschienen mehrfach:
- 1999 eine TV-Dokumentation des Projekts zur Frankfurter Buchmesse 1999 im Auftrag des ungarischen Kultusministeriums (2 x 30 min); ausgestrahlt im ungarischen Fernsehen (MTV)- "Frankfurt mit jungen Augen" -
- und im Jahr 2000 eine TV-Dokumentation als Porträt der Gyönker Projektarbeit, des Projektleiters und seiner Familie; 25 min; ausgestrahlt im ungarischen Fernsehen (MTV) unter dem Titel "Együtt- Gemeisam", die Dokumentation gewann den ungarischen Filmpreis in der Sparte Dokumentation, Szeged, Dezember 2000)
- Diese Doku wurde verfasst von Martha Stangl, die auch heute wieder hier dreht, und im deutschsprachigen Minderheitenprogramm des ungarischen Fernsehens (MTV) "Unser Bildschirm" mehrfache über die aktuelle Gyönker Projektarbeit berichtete.
Nun kostet Bildung aber Geld. Bevor Erträge eingefahren werden, muss investiert werden. Die Investitionsbereitschaft der BRD im kulturellen Bereich ließ sich in Ungarn 1995 u.a. an ca. 110 offiziell entsandten Gastlehrern ablesen. Heute sind es m.W. weniger als die Hälfte. Auch die von mir besetzte Stelle stand seit 1999 jährlich zur Disposition. Doch wurde diese Stelle aufgrund der Ergebnisse im Gyönker Modell von deutscher Seite aus kontinuierlich verlängert. Die Investition muss sich demnach gelohnt haben.
Doch reicht die Bereitstellung einer Lehrerstelle, reichen die traditionellen Finanzierungsquellen für die Anforderungen schulischer-/bildungspolitischer Arbeit heute kaum noch aus; die öffentlichen Töpfe, gerade für Bildungsarbeit der hier skizzierten Art, scheinen leer. Das Gyönker Modell funktioniert also nicht ohne Wirtschaftspartner. Diese zu gewinnen bedarf es eines entsprechenden Marketings, geradezu einer Imagekampagne: Sponsoren muss man werben. Man muss mit qualifizierten Angeboten um sie werben; ein klar konturiertes, konkurrenz-/wettbewerbsfähiges Schulprofil ist dazu unerlässlich.
Die Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft ist im traditionellen Bildungswesen allerdings nicht alltäglich. Es gibt jedoch zumindest ein gewisses Vorbild: Das duale System der Berufsausbildung setzt ja ausdrücklich auf betriebliche Ausbildung, also praktische Teilnahme der Wirtschaft, in Kombination mit einer - staatlichen - Berufschule, also schulisch vermittelter Theorie.
Im schulischen Bereich vermehrt auf Wirtschaftspartner zu setzen, erscheint jedoch bei den - auch pädagogischen - Anforderungen der globalisierten Gesellschaft zunehmend als essentielle Ergänzung. Das Gyönker Modell liefert Beispiele entsprechender Kooperation über Grenzen der Länder, Institutionen, der Sprachen und Generationen hinweg. Unkomplizierte, unbürokratische Förderung mit beträchtlichem Effektivitätsgewinn:
Sponsoren und Wirtschaftspartner des Gyönker Modells seit 1996 waren und sind (in alphabetischer Reihenfolge):
Der Internethändler AMAZON.de, die Deutsche Bank Stiftung, die Dr. Robert Eckert Schulen AG, Regensburg, die EXPO 2000, das IZOP-Institut Aachen, die MAFILM Szcenika Kft. aus Fót, die Népszabadság, die Siemens AG, die Süddeutsche Zeitung.
Projektspezifische finanzielle Zuwendungen kamen weiterhin von der Deutschen Botschaft Budapest, dem Goethe Institut Budapest, dem Kultusministerium der Republik Ungarn (1999).
Diese gesonderten finanziellen Zuwendungen für spezielle Projekte belaufen sich auf:
- 1. Kostenlose Lieferung von Medien (Seit 1996 täglich mindestens 16 Exemplare der Süddeutschen Zeitung, seit 2001 zusätzlich täglich kostenlos mindestens 16 Exemplare der Népszabadság).
- 2. Kostenlose Projektfahrten für Gyönker Schüler nach Deutschland (1996 - 2003): Dr. Robert Eckert Schulen AG Regensburg, Siemens AG München, Frankfurter Buchmesse 1999, Expo 2000 Hannover, nach Isny/Allgäu und Stuttgart
- 3. Lieferung von Geräte-, Material- und anderen Spenden für spezielle Projektarbeit (z.B. PC + Scanner, Digitalkamera etc.).
Insgesamt beläuft sich die Summe an Projekt-bezogener Zuwendung auf mindestens 65.000 €; dies entspricht einem Wert von ca. 15.600.000 Forint (untere Grenze).
Ergebnisse bildungspolitischer Arbeit müssen sich jedoch selbstverständlich auch anders bemessen lassen:
- Laut einer Statistik des Goethe-Instituts Budapest (von 2000) kommen relativ zur Schülerzahl mit die meisten ungarischen Germanistik-Studenten aus Gyönk;
- mehrere ehemalige Projektteilnehmer studieren in Deutschland;
- Diplomarbeiten wurden über die Projektarbeit des Gyönker Modells verfasst;
- journalistische Karrieren bei Printmedien, bei Hörfunk oder Fernsehen gestartet; eine ehemalige Projektteilnehmerin - Bea Kemler aus Gyönk - erhielt gerade einen Platz als journalistische Praktikantin bei der Süddeutschen Zeitung in München zugesprochen.
- Durch das Gyönker Modell wurden Preise gewonnen, besondere Würdigungen erfahren:
- Der Filmpreis für die TV-Doku "Együtt" 2000 wurde bereits erwähnt
- 1999 gewann man im weltweiten Internet-Wettbewerb des Auswärtigen Amtes: "50 Jahre Bundesrepublik Deutschland" zwei von vier "Sonderpreisen für besondere Leistungen".
- Ein Porträt des Gyönker Projektlehrers und der Schülerin Bea Kemler wurde der ungarische Beitrag zur Ausstellung des Auswärtigen Amtes: "Deutsche als Ausländer", Berlin, Dezember 2001;
- und schließlich gab es eine Darstellung der Gyönker Projektarbeit im Forum "Deutschland" der Bundesregierung, Heft Nr. 6/2001, als Beitrag über den EU-Beitrittskandidaten Ungarn im Rahmen der Reportage "Straße nach Europa"
- "Straße nach Europa": Vor allem aber entstanden Partnerschaften nach Deustchland, die einen Schüleraustausch ermöglichten: Mit Celle (1999), Hamburg (2002) und vor allem seit 2001 mit Isny/Allgäu. Hier sind Kontakte und Freundschaften über Grenzen entstanden -, die zentrale Voraussetzung für europäische Integration. Die Teilnahme der Gäste aus Isny heute liefert dafür ja auch einen besonders schönen, lebendigen Beweis.
Damit schließt sich - passend zur heutigen Veranstaltung - vorerst der Kreis:
Das Gyönker Modell hat als erfolgreiches, zukunftsweisendes Projekt in Deutschland und Ungarn höchste Anerkennung in Politik, Kultur, Medien und Wirtschaft erfahren. Es ist seit 1996 ein Beitrag zur europäischen Integration und zeigt dabei auch am konkreten Beispiel internationale praktizierte Solidarität:
Kurz möchte ich auf die Spendenaktion für den ehemaligen Gyönker JSW-Projektschüler György Bovier eingehen, der infolge eines Verkehrsunfalls seit Juli 2002 querschnittsgelähmt ist: In einer von der Gyönker JSW-Gruppe initiierten grenzüberschreitenden Aktion der Deutsche Bank Stiftung und des IZOP-Institus wurde in den JSW-Teilnehmerländern Deutschland, Polen, Tschechien und Ungarn um Spenden geworben. In Ungarn beteiligten sich u.a. Schüler, Eltern, Lehrer, Firmen, Privatpersonen; die Népszabadság veröffentlichte einen Spendenaufruf. Alleine in Ungarn kamen dadurch 1,4 Millionen Forint zusammen, die Deutsche Bank Stiftung erhöhte die in Deutschland gesammelten Spenden auf 7.000 €. Der Gesamtbetrag von über 12.000 € wird György Bovier im Sinne des Mottos von "Jugend-Schule-Wirtschaft" zu Verfügung gestellt als "Hilfe zur Selbsthilfe".
Wie sieht aber nun die Zukunft des Gyönker Modells aus? Wo und wie kann an dieses Modell angeschlossen werden?
Standortsicherung: Das Gyönker Modell ist auch ein Beispiel für erfolgreiche Parallelität von Globalisierung/europäischer Integration und regionalen Standortvorteilen. Zunächst zeigt sich hier also: Provinz bedeutet nicht unbedingt Provinzialität!
Doch Standortfaktoren ergeben sich nicht aus der Natur der Sache. Das Gyönker Modell ist kein Naturphänomen, abzuleiten aus der geographischen Lage eines speziellen Ortes. Modifiziert kann es als Modell für den Einsatz an anderen Orten dienen: Standortfaktoren müssen als solche erkannt, genutzt, kontinuierlich gefördert und gesichert werden.
Voraussetzungen sind sicherlich: Innovationsbereitschaft, Flexibilität, grenzüberschreitendes Denken und Arbeiten, Bildungsarbeit weit über den traditionell vorgegebenen Rahmen hinaus.
Dies setzt selbstverständlich auch eine neue Form von Bildungs-Management, auch andere Anforderungen an pädagogisch Tätige, setzt auch bei Lehrkräften lebenslanges Lernen voraus. Stichwort Management: Wer heute als Manager - ob in Industrie, Handwerk oder Bildungsinstitutionen - alles umfassende (Fach-)Kompetenz reklamiert, tut weder seinem persönlichen Image noch dem seiner Institution Gutes. Das Motto lautet selbstverständlich auch im Bildungswesen längst: Investieren Sie in Phantasie, Kreativität und Kenntnisse Ihrer Mitarbeiter! Nutzen Sie Ihr "Human-Kapital". Ziehen Sie Ihre Wertschöpfung auch aus den Ideen und Möglichkeiten Ihres Teams! Wichtiger Hinweis: Dazu gehören im Bildungswesen selbstverständlich auch Studierende, Schülerinnen und Schüler!
Setzen Sie auf Kontinuität gerade bei erfolgreich erprobten Innovationen! Ermöglichen Sie Verlässlichkeit, Planungssicherheit, Nachhaltigkeit, Qualitäts-, also Standortsicherung:
Wenn Sie ein gut gehendes Restaurant führen, mit weithin anerkannt internationaler Küche, das dem fachkundigen Publikum u.a. wegen eines speziell zubereiteten "Coque aux vin" ("Hühnchen an Rotweinsauce") weithin zusagt, dann macht es wenig Sinn, den Gästen plötzlich kommentarlos Hühnerfrikassé zu servieren. Diese gastronomische Kehrtwendung wäre kulinarisch, aber vor allem auch wirtschaftlich, reichlich kontraproduktiv.
Man kann es auch so sagen: Bei aller Förderung von und Forderung nach Marketing-Konzepten bleibt doch gewiß: Image-Kampagnen sind zwar wichtig, aber langfristig kauft niemand seinen Wein nach dem Etikett oder dem besonderen Design der Flasche, sondern nach der Qualität und Bekömmlichkeit des Inhalts!
Für beides, meine Damen und Herren, für Hühner und Wein, bin ich - auch als Rheinländer, der seit fast 8 Jahren in Ungarn lebt -, nachgewiesener Experte!
Zur Verlässlichkeit und Kontinuität gehören vor allem im interkulturellen Bereich nachhaltige persönliche Kontakte:
Es ergibt sich geradezu aus der Natur der Sache, dass interkulturelle Bildungsabeit zwar von Einzelnen initiiert, jedoch nicht durchgeführt werden kann. So ist im Kontext des Gyönker Modells nicht nur Institutionen und Wirtschaftspartnern zu danken, sondern auch einer großen Zahl von Förderern, von Menschen, die dieses Modell ermöglicht haben. "Együtt" - gemeinsam haben wir gezeigt, wie es geht!
Nicht alle können genannt werden, einige müssen jedoch Erwähnung finden: Allen voran die vielen Gyönker Jugendlichen, die selbst an Wochenenden und in den Ferien mit ihrem deutschen Gastarbeiter interkulturelle Projekte bearbeiten; Jugendliche, die fraglos die Zukunft Europas gestalten werden; einige sind heute unter den geladenen Gästen: "édes gyerekek": Köszönöm!
Zu danken ist dem Gyönker Kollegium, besonders aber den jungen engagierten Gyönker KollegInnen, die sich mit viel zusätzlichem Zeitaufwand in diese neue Form von Bildungs-Arbeit integrieren ließen, diese maßgeblich begleiteten und fortführen könnten, allen voran Timea Horváth, Andrea Manhalt und Monika Zsiga.
Zu danken ist den Schulleitern Petz und Garai, die mit politischer Weitsicht und pädagogischem Gespür in den vergangenen Jahren den Weg für diese Arbeit freimachten.
Zu danken ist vielen Menschen in Ministerien, Botschaften, Firmen, Institutionen: Unter den Gästen gehören etwa József György Farkas, Gerhard Kimmerle, Nadja Parcsami, Marta Stangl und Marion Steinmüller dazu -, allen voran aber ein Herr, der mir in Gyönk an einem Sonntag im Frühjahr 1997 ein unerwartetes, sehr langes und intensives Telefonat aus Budapest bescherte, während auf meinem Herd gerade das Essen vor sich hin köchelte. Ergebnis des Telefonats: Ein angebrannter Brei verkochter Spaghetti, eine völlig verbrannte Hackfleischsauce, eine rauchgeschwängerte Wohnung, ein leerer Magen -, aber auch der Beginn der längsten, verlässlichsten und erfolgreichsten Kooperation im Rahmen der Gyönker Projekte, mit jeweils 3 Veranstaltungen/Interviews in Gyönk und Budapest und 4 Tagen Besuch für 16 Gyönker auf der EXPO 2000 in Hannover:
Lieber Gábor Gérnyi, herzlichen Dank! Dank auch dafür, als deutscher Gastarbeiter angefragt worden zu sein, diese Veranstaltung des ungarischen Wirtschaftsministeriums in Gyönk mitzuorganisieren.
Dank auch dafür, hier als Deutscher in deutscher Sprache sprechen zu dürfen. Der Auftrag dazu kam vom Bürgermeister Gyönks, bei dessen Gemeinde ich mich auch im Namen meiner kleinen interkulturellen, deutsch-zimbabwischen Familie für eine beinahe 8-Jahre dauernde große Gastfreundschaft zu bedanken habe -, und damit nicht zuletzt auch bei "meinem Gyönker Onkel Henrik Gutermuth", der mir durch seine Übersetzungen erst ermöglicht hat, dass Sie überhaupt verstehen können, was ich in ungarischer Sprache leider noch immer nicht zu sagen vermag: Bocsánat!
Meine Damen und Herren,
in wenigen Wochen endet meine berufliche Tätigkeit in Gyönk.
Es ist vielleicht von einiger schöner Symbolik, dass wir heute hier ziemlich genau ein Jahr vor Ungarns Beitritt zur EU zusammenkommen. So ist dies heute dann meinerseits auch kein Abschied und schon gar nicht das Ende des Gyönker Modells interkultureller Bildung:
Am 1.Mai 2004 wird eine weitere lästige Grenze fallen!
Freunde: Wir sehen uns!
Danke!
- ACHTUNG -
- Spendenaufruf für György Bovier -