Dr. Gerald Hühner Gymnasium Ptuj huehnersi@web.de
Projekt: Primož Trubar
I. Lucas Cranach der Ältere (1472-1553)
C. gehört mit Albrecht Dürer
und Hans Holbein (d.J.) zu den wichtigsten Künstlern der Renaissance
Realistik der
Darstellung, Cranach als „Haus- und Hofmaler der Reformation“, „Marktführer“
für den Bilderbedarf der Reformation; Luther als „Medienstar“; Illustration als
Kommunikationsmittel (Latein als Gelehrtensprache; Analphabetismus); Kunst
beschleunigt sozialen Wandel („Propaganda“)
II. Albrecht Dürer (1471 – 1528)
Albrecht Dürer:
Selbstbildnis im Pelzrock; 1500, Öl auf Holz, 67 x 49 cm,
München, Alte Pinakothek
- Selbstbewusstsein des
Künstlers
- „Imitatio Christi“:
„Göttliche Schöpferkraft“ –„ menschliche Schöpferkraft des Künstlers“
- Realistik und
Stilisierung der Darstellung
- Kunst prägt unsere
Wahrnehmung (Kleiner Gang durch die Kulturgeschichte)
III. Albrecht Dürer (1471 – 1528)
Die vier Apostel (1526);
Mischtechnik auf Lindenholz, 204 x 74 cm, München, Alte
Pinakothek:
-
Johannes, Petrus, Markus, Paulus
- “Programm-Bild” des
Protestantismus; Sockelinschrift: Integration der Bildgestaltung/
Interpretation in das „evangelische“ Verständnis; Auslegung der Lutherischen
Worttheologie;
- „Lehre von den 4
Temperamenten“ („Sanguiniker“, „Phlegmatiker“, „Choleriker“, „Melancholiker“)
IV. Auch im Kontext des Holzschnitts/Buchdrucks (-
Gutenberg):
(Präsentation: Estera Jelenko, in slowenischer Sprache)
Albrecht Dürers Holzschnitt "Die vier apokalyptischen Reiter"
gehört zu einer Folge zur Apokalypse des Johannes des Neuen Testaments. Dürer
gestaltete das in der Kunstgeschichte oft dargestellte Thema in einem neuen
Realismus und verknüpfte es mit aktuellen religiösen und politischen Deutungen.
Die Visionen der Apokalypse, aus der Offenbarung des Johannes, prägte
maßgeblich das Weltbild des Mittelalters und schürte die Ängste und Sorgen der
Menschen. Für die Menschen des Mittelalters, besonders
bei den Armen, waren die Vorboten der Apokalypse bereits allgegenwärtig,
denn das Leben war geprägt vom Hunger, vom Krieg, von der Pest und
schließlich dem Tod, welche die Reiter der Apokalypse symbolisierten. Die
Angst und die Ehrfurcht vor Gott und seinem Zorn war allgegenwärtig. Die
Reichen versuchten ihr schlechtes Gewissen und ihre Sünden mit dem Ablasshandel
zu mildern, während den Armen nur das Hoffen und Beten blieb.
(links):
Albrecht Dürer, Die vier Reiter der Apokalypse, 1497-98, Holzschnitt, 39 x 28
cm, Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
(rechts): Albrecht Dürer:
Die Babylonische Hure, 1497 –
1498; Holzschnitt, 39,2 x 28,8 cm
Die
Hure Babylon ist eine der biblischen Allegorien für die Gegner der
Gläubigen im Allgemeinen und das römische Weltreich im Speziellen. Ihre
wirkungsreichste Beschreibung findet sich im Neuen Testament in der Offenbarung
des Johannes im Kapitel 17 und 18.
In der
Reformationszeit haben Martin Luther und andere die römische Kirche als Hure
Babylon bezeichnet, wie vor ihnen bereits Savonarola oder Friedrich II.
anlässlich seines ausgedehnten Streits mit Papst Gregor IX. Auch Dante nutzt
dieses Bild im 19. Gesang des Inferno für seine Kritik an der Amtsführung des
Papstes.
Auch hier: Kunst (- Renaissance) und
Technik (- Buchdruck) beschleunigen sozialen Wandel (-Reformation)
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Quellen:
- Brauchitsch,
Boris von : Renaissance. Köln, 1999
- Eichler.
Anja: Albrecht Dürer. 1471 – 1528. Königswinter (Tandem-Verlag), 2007
- Huth, Astrid
C. u. Hoffmann, Thomas R.: Wie erkenne ich? Die Kunst der Renaissance.
Stuttgart, 2004
- Wolf,
Norbert: Albrecht Dürer. 1471 – 1528. Das Genie der deutschen Renaissance.
Köln, 2007
- www.google.de; Stichworte: Cranach,
Dürer, Luther, Reformation, Renaissance
(Ptuj,
im April 2008 ; Dr. Gerald Hühner)